Predigt von Joel Hauser über Matth. 24-25

Jesus spricht über die Zukunft der Welt
1 Als Jesus das Tempelgelände verließ, zeigten seine Jünger ihm die verschiedenen Gebäude, die zum Tempel gehörten.
2 Doch er sagte zu ihnen: »Seht ihr diese Gebäude? Ich versichere euch: Sie werden alle zerstört werden, sodass kein Stein auf dem anderen bleibt.«
3 Später saß Jesus am Hang des Ölbergs. Seine Jünger kamen zu ihm und fragten: »Wann wird all das geschehen? Und wird es vorher ein Zeichen geben, das deine Wiederkehr und das Ende der Welt ankündigt?«
4 Jesus antwortete ihnen: »Lasst euch von niemandem etwas weismachen.
5 Viele werden in meinem Namen auftreten und behaupten: `Ich bin der Christus´, und sie werden viele irreführen.
6 Überall werden Kriege ausbrechen. Aber habt keine Angst – diese Dinge müssen geschehen, doch das Ende wird noch nicht unmittelbar darauf folgen.
7 Völker und Königreiche werden sich den Krieg erklären. In vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben geben, und es wird zu Hungersnöten kommen.
8 Doch all das wird erst der Anfang der Schrecken sein, die auf euch zukommen.
9 Ihr werdet verhaftet, verfolgt und umgebracht werden. Auf der ganzen Welt wird man euch hassen, weil ihr euch zu meinem Namen bekennt.
10 Viele werden sich von mir abwenden und einander verraten und hassen.
11 Viele falsche Propheten werden auftreten und die Menschen täuschen.
12 Die Gesetzlosigkeit wird immer mehr überhandnehmen und die Liebe wird bei vielen erkalten.
13 Doch wer bis zum Ende durchhält, wird gerettet werden.
14 Die Botschaft vom Reich Gottes wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, damit alle Völker sie hören, und dann erst wird das Ende kommen.
15 Es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr sehen, wovon der Prophet Daniel gesprochen hat: das abscheuliche Götzenbild, das den heiligen Ort, an dem es steht, entweiht. Wer dies liest, der horche auf!
16 Dann müssen alle Menschen in Judäa in die Berge fliehen.
17 Wer sich vor seinem Haus befindet, darf nicht mehr hineingehen, um zu packen.
18 Wer draußen auf dem Feld ist, darf nicht erst nach Hause gehen, um sich einen Mantel zu holen.
19 Besonders schlimm wird diese Zeit für schwangere Frauen sein und für Mütter, die ihre Kinder stillen.
20 Betet darum, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müsst.
21 Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird.
22 Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden.
23 Wenn irgendjemand zu euch sagt: `Schaut her, hier ist der Christus´ oder `Da ist er´, beachtet ihn nicht.
24 Denn falsche Erlöser und falsche Propheten werden überall auftauchen und große Zeichen und Wunder vollbringen, um selbst die von Gott Auserwählten zu verführen.
25 Ich habe euch gewarnt!
26 Wenn euch also jemand erzählt: `Der Christus ist draußen in der Wüste´, macht euch nicht die Mühe hinzugehen und nachzusehen. Oder wenn einer sagt: `Da und da hält er sich verborgen´ – glaubt es nicht!
27 Denn wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie ein Blitz, der den ganzen Himmel erhellt.
28 So wie ein Schwarm Geier ein Hinweis darauf ist, dass in der Nähe ein Tierkadaver liegt, sind diese Zeichen der Beweis, dass das Ende nahe ist.
29 Unmittelbar nachdem diese schreckliche Zeit zu Ende ist, wird sich die Sonne verfinstern, der Mond wird nicht mehr leuchten, die Sterne werden vom Himmel stürzen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert.
30 Und schließlich wird das Zeichen für das Kommen des Menschensohns am Himmel erscheinen, und unter den Völkern der Erde wird tiefe Trauer herrschen. Sie werden sehen, wie der Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommt.
31 Er wird seine Engel mit lautem Posaunenschall vorausschicken, und sie werden seine Auserwählten von den Enden der Welt sammeln.
32 Lernt vom Feigenbaum: Wenn seine Knospen weich werden und die Blätter zu sprießen beginnen, wisst ihr, dass der Sommer kommt, ohne dass es euch jemand sagt.
33 Wenn ihr also seht, wie alle diese Dinge passieren, dann wisst ihr, dass die Wiederkunft des Menschensohnes vor der Tür steht.
34 Ich versichere euch: Diese Generation wird nicht von der Erde verschwinden, bevor all das geschehen ist.
35 Himmel und Erde werden vergehen, doch meine Worte bleiben ewig.
36 Niemand kennt den Tag oder die Stunde, in der diese Dinge geschehen werden, nicht einmal die Engel im Himmel, und auch nicht der Sohn. Nur der Vater weiß es.
37 Wenn der Menschensohn wiederkommt, wird es sein wie zur Zeit Noahs.
38 In den Tagen vor der Sintflut feierten die Menschen rauschende Feste, Orgien und Hochzeiten, bis Noah in seine Arche stieg.
39 Sie merkten nicht, was geschah, bis die Flut kam und sie alle hinwegschwemmte. Genauso wird es sein, wenn der Menschensohn kommt.
40 Zwei Männer werden zusammen auf dem Feld arbeiten; einer wird mitgenommen, der andere zurückgelassen.
41 Zwei Frauen werden in der Mühle Mehl mahlen; eine wird mitgenommen, die andere zurückgelassen.
42 Deshalb haltet euch bereit, denn ihr wisst nicht, wann euer Herr wiederkommt.
43 Macht euch eines klar: Ein Hausbesitzer, der weiß, wann der Dieb kommt, ist wachsam und lässt es nicht zu, dass in sein Haus eingebrochen wird.
44 Ihr müsst jederzeit bereit sein. Denn der Menschensohn wird kommen, wenn ihr es am wenigsten erwartet.
45 Wer ist also ein vertrauenswürdiger und kluger Diener, dem der Herr sein Haus und die Versorgung seiner Familie anvertrauen kann?
46 Wenn der Herr zurückkommt und feststellt, dass der Diener seine Aufgabe zu seiner Zufriedenheit erfüllt, ist der Diener glücklich zu schätzen.
47 Ich versichere euch: Der Herr wird diesem Diener die Verantwortung für seinen gesamten Besitz übertragen.
48 Doch wenn der Diener böse ist und glaubt, `Mein Herr wird ja erst einmal eine Weile fort sein´,
49 wenn er anfängt, die anderen Diener schlecht zu behandeln, und Trinkgelage veranstaltet –
50 dann wird sein Herr unangemeldet und völlig überraschend zurückkehren.
51 Und er wird diesen Diener davonjagen und dorthin schicken, wo auch die Heuchler sind. Und an jenem Ort werden sie weinen und mit den Zähnen knirschen.

 

Das Gleichnis von den zehn Brautjungfern
1 Man kann das Himmelreich auch am Beispiel der zehn Brautjungfern erklären, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2 Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.
3 Die fünf törichten nahmen kein Öl für ihre Lampen mit,
4 doch die fünf anderen waren so umsichtig, zusätzliches Öl mitzunehmen.
5 Als sich der Bräutigam verspätete, legten sie sich alle hin und schliefen.
6 Um Mitternacht wurden sie von dem Ruf aus dem Schlaf gerissen: `Seht, da kommt der Bräutigam! Geht und begrüßt ihn!´
7 Rasch standen alle Brautjungfern auf und machten ihre Lampen zurecht.
8 Da baten die fünf törichten die anderen: `Gebt uns doch ein wenig von eurem Öl ab, sonst erlöschen unsere Lampen.´
9 Doch diese erwiderten: `Wir haben nicht genügend Öl für uns alle. Geht und kauft euch welches.´
10 Aber während sie noch unterwegs waren, um Öl zu kaufen, traf der Bräutigam ein. Die, die zu seinem Empfang bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeitsfeier, und die Tür wurde zugeschlossen.
11 Als die anderen fünf Brautjungfern schließlich kamen, standen sie draußen und riefen: `Herr, mach uns auf!´
12 Aber er antwortete: `Ich kenne euch nicht!´
13 Deshalb schlaft nicht ein und haltet euch bereit, denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde meiner Wiederkehr.

Das Gleichnis von den drei Dienern
14 Man kann das Himmelreich auch am Beispiel von dem Mann erklären, der auf eine Reise ging. Er rief alle seine Diener zusammen und gab ihnen Geld, das sie während seiner Abwesenheit für ihn anlegen sollten.
15 Einem gab er fünf Beutel Gold, einem anderen gab er zwei Beutel und dem dritten gab er einen Beutel – jeweils ihren Fähigkeiten entsprechend. Dann reiste er ab.
16 Der Diener, der die fünf Beutel erhalten hatte, ging sofort daran, das Geld anzulegen, und konnte es bald verdoppeln.
17 Der Diener mit den zwei Beuteln machte sich ebenfalls sogleich an die Arbeit und verdoppelte das Geld.
18 Der Dritte jedoch, der den einen Beutel Gold bekommen hatte, grub einfach ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn, um es sicher zu verwahren.
19 Nach langer Zeit kehrte ihr Herr von seiner Reise zurück und rief sie zu sich. Sie sollten ihm berichten, was sie mit seinem Geld gemacht hatten.
20 Der Diener, dem er fünf Beutel Gold anvertraut hatte, sagte: `Herr, du gabst mir fünf Beutel Gold, und ich habe sie verdoppelt.´
21 Der Herr freute sich sehr. `Gut gemacht, mein guter und treuer Diener. Du bist mit diesem kleinen Betrag zuverlässig umgegangen, deshalb will ich dir größere Verantwortung übertragen. Lass uns miteinander feiern!´
22 Als Nächstes kam der Diener an die Reihe, der die zwei Beutel Gold bekommen hatte. `Herr, du hast mir zwei Beutel Gold gegeben, und ich habe sie verdoppelt.´
23 Der Herr sagte: `Gut gemacht, mein guter und treuer Diener. Du bist mit diesem kleinen Betrag zuverlässig umgegangen, deshalb will ich dir größere Verantwortung übertragen. Lass uns miteinander feiern!´
24 Dann kam der Diener mit dem einen Beutel Gold und sagte: `Herr, ich weiß, du bist ein strenger Mann, der erntet, was er nicht gepflanzt hat, und sammelt, was er nicht angebaut hat.
25 Ich hatte Angst, dein Geld zu verlieren, also vergrub ich es in der Erde. Hier ist es.´
26 Aber der Herr erwiderte: `Du böser, fauler Diener! Du hältst mich für einen strengen Mann, der erntet, was er nicht gepflanzt hat, und der sammelt, was er nicht angebaut hat?
27 Du hättest wenigstens mein Geld zur Bank bringen können, dann hätte ich immerhin noch Zinsen dafür bekommen.
28 Nehmt diesem Diener das Geld weg und gebt es dem mit den zehn Beuteln Gold.
29 Wer das, was ihm anvertraut ist, gut verwendet, dem wird noch mehr gegeben, und er wird im Überfluss haben. Wer aber untreu ist[3], dem wird noch das wenige, das er besitzt, genommen.
30 Und nun werft diesen nutzlosen Diener hinaus in die Dunkelheit, wo Weinen und Zähneknirschen herrschen.´

Das Weltgericht
31 Doch wenn der Menschensohn in Herrlichkeit wiederkommt, und alle Engel mit ihm, wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen.
32 Alle Völker werden vor ihm zusammengerufen, und er wird sie trennen, so wie ein Hirte die Schafe von den Ziegen trennt.
33 Die Schafe wird er zu seiner Rechten hinstellen, die Ziegen zu seiner Linken.
34 Dann wird der König zu denen auf seiner rechten Seite sagen: `Kommt, ihr seid von meinem Vater gesegnet, ihr sollt das Reich Gottes erben, das seit der Erschaffung der Welt auf euch wartet.
35 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr gabt mir zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr habt mich in euer Haus eingeladen.
36 Ich war nackt, und ihr habt mich gekleidet. Ich war krank, und ihr habt mich gepflegt. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht.´
37 Dann werden diese Gerechten fragen: `Herr, wann haben wir dich jemals hungrig gesehen und dir zu essen gegeben? Wann sahen wir dich durstig und haben dir zu trinken gegeben?
38 Wann warst du ein Fremder und wir haben dir Gastfreundschaft erwiesen? Oder wann warst du nackt und wir haben dich gekleidet?
39 Wann haben wir dich je krank oder im Gefängnis gesehen und haben dich besucht?´
40 Und der König wird ihnen entgegnen: `Ich versichere euch: Was ihr für einen der Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan!´
41 Und dann wird sich der König denen auf seiner linken Seite zuwenden und sagen: `Fort mit euch, ihr Verfluchten, ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine bösen Geister bestimmt ist!
42 Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr gabt mir nichts zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr habt mich nicht in euer Haus eingeladen.
43 Ich war nackt, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich war krank, und ihr habt mich nicht gepflegt. Ich war im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.´
44 Dann werden sie fragen: `Herr, wann haben wir dich jemals hungrig oder durstig oder als Fremden, nackt, krank oder im Gefängnis gesehen und dir nicht geholfen?´
45 Und er wird ihnen erwidern: `Ich versichere euch: Was ihr bei einem der Geringsten meiner Brüder und Schwestern unterlassen habt, das habt ihr an mir unterlassen!´
46 Und sie werden der ewigen Verdammnis übergeben werden, den Gerechten aber wird das ewige Leben geschenkt.«

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